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Steffen Rörtgen edited this page Apr 16, 2024 · 1 revision

1 Ziele und Struktur des Kompendiums

1.1 An wen richtet sich das Kompendium?

Wann immer Daten über die eigene Plattform hinaus ausgetauscht werden sollen, müssen die Rahmenbedingungen festgelegt werden, unter denen dieser Austausch erfolgreich zustande kommen kann. Eine besondere Rolle spielen beim Datenaustausch im Bildungsbereich die didaktischen Metadaten. Um nützliche Bildungsservices anbieten zu können, sind diese besonders relevant. Trotz der allgemein zugestandenen Relevanz finden sich jedoch wenige bis gar keine Übersichten zum Thema. Diese Lücke möchte dieses Kompendium schließen, indem es einen Einblick in das Thema gewährt und weiterführende Informationen bietet. Es richtet sich damit an Entscheiderinnen, Fachexpertinnen, Entwickler*innen und alle interessierten Personen, die einen Überblick über die Themen Standards und (didaktische) Metadaten gewinnen möchten.

1.2 Wie ist das Kompendium entstanden?

Gemeinsam mit dem DAAD wurden im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts “Bildungsraum Digital” die relevanten Themen und Schwerpunkte für dieses Kompendium festgelegt und erarbeitet. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Inhalte auch für andere Vernetzungsinitiativen im Bildungsbereich relevant sind und interessierten Personen einen Mehrwert und Einstieg in das Thema bieten. Bei der Zusammenstellung wurden verschiedene Veröffentlichungen einbezogen, insbesondere aus den Projekten Jointly, WirLernenOnline, der OER-Metadatengruppe sowie der Vernetzungsinitiative der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

1.3 Wie ist die Handreichung strukturiert?

Was sind eigentlich Metadaten und Standards? Diese Frage wird zu Beginn der Handreichung beantwortet. Daran anschließend werden technische Grundlagen beschrieben, die sich mit der Bereitstellung von Metadaten, dem Datenaustausch, aber auch der Generierung von Metadaten beschäftigen.

Im Anschluss werden die didaktischen Metadaten adressiert. Nach einer Einführung und Beschreibung der Herausforderungen zum Thema findet sich eine Übersicht über bereits vorhandene Metadatenfelder, deren Beschreibung und Verwendungsmöglichkeiten. Im Anschluss werden Anwendungsfälle didaktischer Metadaten beschrieben, die aufzeigen, was bereits mit vorhandenen didaktischen Attributen und Wertelisten gelöst werden kann und an welchen Stellen noch Forschungsbedarf besteht.

1.4 Ausgangslage und Ziele*

Bildungsreisen und Lebenslanges Lernen

Lernprozesse begleiten unser Leben fortwährend, auch weit über zeitliche und räumliche Grenzen des regulären Bildungssystems hinaus. Dabei gewinnen digitale Lernprozesse zunehmend an Relevanz. Vor dem Hintergrund des “Lebenslangen Lernens”(Kommission and Kommission 2002, S.17) ist es leicht verständlich, dass Lernende beim Wechsel zwischen den zahlreichen Stationen ihres Bildungsweges auf verschiedene Herausforderungen stoßen, woraus sich eine wesentliche Frage ergibt: Wie können bestehende digitale Bildungsplattformen miteinander vernetzt werden, um individuelle Bildungsreisen nahtlos erfahrbar zu machen und Transformationsprozesse im Bildungssystem nachhaltig zu gestalten? Dabei stehen die Bildungsreise der Lernenden (Learners Journey), die Gestaltung von Lernerfahrungen sowie individuelle Lernwege (Learning Journey, Learning Paths) im Mittelpunkt des Interesses der Transformationsprozesse.

Hand in Hand: Vernetzung verteilter Bildungsinfrastrukturen

Die Etablierung von Bildungsplattformen als cloudbasierte Dienste sowie die Bereitstellung nützlicher Microservices bleibt ein anhaltender Trend zur Digitalisierung der Bildungslandschaft. Dies erfordert zugleich einen stärkeren Fokus auf die Interoperabilität und Skalierbarkeit verteilter Systeme, um eine hohe und nachhaltige Verfügbarkeit der Infrastruktur zu gewährleisten, damit Transformationsprozesse im Bildungssystems erfolgreich begleitet werden. Dafür sind die Bereitstellung und der Austausch von Metadaten zwischen diesen Systemen essenziell. Metadaten sind dabei omnipräsent und ein wesentlicher Bestandteil im digitalen Raum, um Interaktionen und Prozesse zu unterstützen.

In diesem Kompendium liegt der Fokus daher insbesondere auf Metadaten digitaler Objekte im Kontext von Lehr-/Lernumgebungen, Lehr-/Lernprozessen und Bildungsressourcen, um die didaktischen Aspekte in Metadaten näher zu betrachten, die im Kontext der individuellen Bildungsreisen von Lernenden im Zusammenspiel eines vernetzten Bildungsraumes entstehen. Bildungsressourcen sind dabei Objekte, die in Bildungskontexten und damit einhergehenden Lehr-/Lernprozessen verwendet werden, um bei zweckmäßiger Verwendung bestimmte Lernziele oder eine Förderung von Kompetenzen zu erreichen (Sutton 2004, S.142–147), (Anido et al. 2002, S.359).

Anido, Luis E., Manuel J. Fernández, Manuel Caeiro, Juan M. Santos, Judith S. Rodrı́guez, and Martı́n Llamas. 2002. “Educational Metadata and Brokerage for Learning Resources.” Computers & Education 38 (4): 351–74. https://doi.org/10.1016/S0360-1315(02)00018-0.

Kommission, Europäische, and Europäische Kommission, eds. 2002. Ein europäischer Raum des lebenslangen Lernens. Luxemburg: Amt für Amtliche Veröff. der Europ. Gemeinschaften.

Sutton, Stuart A. 2004. “Metadata in the Education Sector.” In Metadata Applications and Management, edited by G. E. Gorman and D. Dorner, 141–60. International Yearbook of Library and Information Management 2003/2004. London: Facet.